Unterwegs – vom Termin zum Termin. Mein Weg führte mich an diesem späten Februarnachmittag durch die Lewitz, dem europäischen Vogelschutzgebiet im westlichen Teil Mecklenburgs.
Die vielen Sing-und Zwergschwäne, die sich sonst auf den umliegenden Felder versammelten, waren an diesem Nachmittag unüberhörbar an einer großen Wasserfläche versammelt. Die Nässe der letzten Wochen liess das Oberflächenwasser der Felder und Wiesen nicht ablaufen, so dass sich große Pfützen bilden konnten. Geradezu ein Eldorado für die Gäste aus dem europäischen Norden.
Mir bleib leider nur wenig Zeit, denn der Termin war fest vereinbart. So musste ich nach einer kleinen Stippvisite bei den Schwänen los.
Aber was war das. Eine andere große Pfütze bedeckte den größten Teil eines Feldes unmittelbar neben der Strasse. Dort auf den Strassenbäumen sitzen manchmal Bussarde. So war mein Blick geschärft. Plötzlich- eine dunkle Silhouette in der Pfütze. Das Anhalten war möglich | der Randstreifen war breit genug | und beim Hinschauen stellte ich zu meiner Freude fest, dass ein Seeadler in der Wasserfläche stand. Die Kamera lag natürlich zusammengebaut im Fond meines Autos. Ich brauchte also eine kleine Weile um in den Anschlag zu kommen. Bei dieser geringen Entfernung, geschätzt ca. 70 m, fliegen diese scheuen Greifvögel bei der kleinsten Bewegung auf. Spätestens beim Öffnen des Fensters sollte dies passieren aber einen Versuch war es wert, ich war auf alles gefasst. Gedacht und getan. Fenster runter und zu meinem Erstaunen sass der Seeadler immer noch. Auch die vorbei fahren anderen Fahrzeuge störten ihn offensichtlich überhaupt nicht. In einer Seelenruhe beobachtete er das Geschehen und machte keine Anstalten einer Flucht. Ab und zu trank er und ließ sich überhaupt nicht stören. Meine Chance war gekommen, der Termin musste kurz warten.
Passend zu meiner Eile flog der Seeadler nach 5 Minuten auf. Die Zeit reichte aber um aus einer kurzen Distanz Fotos zu machen. Ein schönes Erlebnis und so unverhofft. Das ist Wildlife!
