Naturbeobachtungen – Krötenwanderung

Temperaturen um die 10°C, feuchtes Wetter, am Tag Regen und am Abend mild. Beste Bedingungen für die heimischen Kröten aus ihrer Winterstarre zu erwachen. Zeit für Naturbeobachtungen zur Krötenwanderung.

Die exponierten Stellen sind in Deutschland in der Regel gut gekennzeichnet. Ein grünes Hinweisschild warnt die Autofahrer. Schutzzäune an der Strasse zeigen den Ort des Geschehens. Die Stelle, die ich in diesem Jahr ausgesucht habe, befindet sich am Rand der Stadt. Auf der einen Seite liegt in einem ehemaligen Truppenübungsplatz ein Gewerbegebiet und auf der anderen Seite ein Regenrückhaltebecken.

Kröten zieht es zur Laichzeit immer an den Ort ihrer eigenen Geburt. In den Wintermonaten hingegen verbringen die Reptilien die Zeit in geschützten Bereichen. So in Verstecken auf dem Truppenübungsplatz nahe der Stadt. Dieses Phänomen ist die Erklärung für die jährliche Krötenwanderung, die sich im Frühjahr und im Herbst wiederholt.

Mich hat es an mehreren Abenden zu den Tieren gezogen. Kröten sind dämmerungsaktiv und deshalb bevorzugt nach Sonnenuntergang unterwegs. Am Krötenzaun sind die Chancen relativ hoch. Diese Zäune sollen verhindern, dass die Tiere ungeschützt auf die Strasse laufen. Autos stellen eine große Gefahr für die Tiere dar. Am Zaun sind Eimer verbuddelt, in welche die Kröten zwangsläufig fallen, wenn sie durch das Hindernis“zwangsgeleitet“ werden. Fleissige, ehrenamtliche Helfer leeren die Eimer in den frühen Morgenstunden aus. Sie bringen die Tiere quasi über die Strasse. Der Werg zum Laichgewässer ist dann weniger gefährlich.

Ich konnte in erster Linie Erdkröten beobachten. Leider nur sehr wenige Paare. Bei den Paaren ist es so, dass das kleinere Männchen Huckepack auf dem größeren Weibchen sitzt. Die Umklammerung ist so fest, dass auch eine Erschütterung den Zweisitzer nicht auflöst. Auf Nachfrage bei den Verantwortlichen konnte ich erfahren, dass auch bei den Kröten ein Rückgang der Population registriert wurde. In den vorangegangenen Jahren beobachteten die Schützer nicht nur Erdkröten und Teichfrösche. Es waren auch andere Reptilien unter den Wanderwilligen.

Auf der Kamera hatte ich das 90mm Macroobjektiv. Bei einer Blende 10, so konnte ich sicherstellen, dass auch das gesamte Tier in der Schärfenebene liegt, war die Verschlusszeit schon so, dass ich nicht mehr aus der Hand fotografieren konnte. Die Lösung der bodennahen Fotografie war das Ablegen der Kamera auf den Boden. Eine schwache Lichtquelle habe ich benutzt. Die Tiere fühlten sich nicht gestört.

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