Naturbeobachtungen – Wildschafe

In Rückblick betrachtet hatte ich fast einen Lottogewinn. Zu selten sind diese Tiere in Mecklenburg anzutreffen. Heute geht es um das Muffelwild.

Irgendwo in Nordwestmecklenburg, ich war auf dem Rückweg von einem Termin, sah ich die Herde auf einem Feld stehen. Rehwild konnte es nicht sein. Im Herbst sind die Sprünge der Rehe nicht so groß. Neugierig hielt ich an. Die Tiere, obwohl sie sehr dicht an der Strasse standen, zeigten keine Reaktion. So hatte ich Zeit meine Kamera mit der 600 mm Linse aus dem Kofferraum zu holen. Meine anfängliche Vermutung bestätigte sich schnell – Muffelwild ganz dicht – war mein Gedanke und dies gepaart mit der Angst, dass die Tiere jeden Moment abspringen würden. Die Wildschafe sind sehr scheue Tiere. Schnell machte ich die ersten Fotos aus der Hand. Erst als ich mein Stativ aus dem Auto holte verwirklichte sich meine Befürchtung, die Tiere flüchteten über den Acker in Richtung Wald und liessen mich mit hohem Pulz zurück.

Was man eigentlich nicht macht, machte ich, denn ich hatte nichts zu verlieren. So zog ich die Gummistiefel an, die lagen glücklicherweise noch seit der letzten Damwildpirsch im Auto, und stampfte über den aufgeweichten Acker den Tieren hinterher. Warum – keine Ahnung, von Erfolg konnte meine übereilte Aktion nicht gekrönt sein. Die Fahrspur diente zur Orientierung. Das Muffelwild zog immer weiter in Richtung Waldkante und blieb in einer kleinen Senke vor dem Waldrand stehen. Der bereits stark ausgetriebene Raps diente ihnen als Deckung. Ich stand oben auf der kleinen Anhöhe, baute mein Stativ auf und fing an zu filmen. Die Entfernung betrug gut 80-100m. Irgendwann verschwanden die Tiere ganz ruhig in dem kleinen Wald. Für mich war die kleine Episode quasi an dieser Stelle beendet.

Ein kleines Bedürfnis trieb mich auch in den Wald. Ich gebe zu, ein wenig in der Hoffnung im Wald doch noch einen Anblick zu haben. Aber vergeblich, die Tiere waren weg.

Zu meinem Erstaunen stand das Muffelwild, allen voran ein starker Widder, beim Heraustreten aus dem Wald wieder an der Waldkante. Der Wind war wohl so gut, dass sie von mir keine Notiz nahmen. So hatte ich doch noch meine Momente um die erhofften Fotos zu machen. Ich sagte ja. bereits – ein Lottogewinn an diesem Freitag.

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