Fotopirsch – Der Nachwuchs

Fotopirsch – der Nachwuchs, der Titel ist meinen letzten Begegnungen im Wald geschuldet. Wie abgesprochen habe ich bei der kleinen Fotopirsch durch den Wald „nur“ den diesjährigen Nachwuchs der Waldbewohner vor die Kamera bekommen.

Vorgenommen hatte ich mir nichts, ich musste einfach einmal raus. Die Tageszeit, der frühe Nachmittag, war zum Fotografieren nicht optimal. Dennoch nahm ich die Ausrüstung mit und machte mich auf den Weg.

Vor ca. 8 Wochen durfte ich an der Beringung der Seeadler teilnehmen. Auf meiner Strecke lag der Seeadlerhorst versteckt im Walddickicht auf einer sehr hohen Kiefer, von unter kaum zu erkennen. Kein lohnenswerter Spot und damals war dort nur ein junger Seeadler zu markieren. Als ich in der Nähe des Standortes war vernahm ich sehr deutlich die Rufe des jungen Seeadlers. Eigentlich sollte er bereits fliegen können, so dass die Chance gegeben war, dass ich den Greifvogel ausserhalb des nicht einsehbaren Horstes erspähen könnte. Tatsächlich, nach einem kleinen Abstecher durch der Wald mit dem herum liegenden Totholz, sass der junge Greif auf einem Mast und liess sich nicht stören. Er hat sich prächtig entwickelt.

Junger Seeadler auf dem Ansitz

Das Rotwild stand auf der Wiese. Die Tiere lagen zusammen mit den Kälbern im Gras und waren damit beschäftigt die lästigen Fliegen zu verscheuchen oder vor sich hin zu dösen. Ein kleiner Wald gab mir die wichtige Deckung, die ich zur unbemerkten Annäherung brauchte. Bis auf ca. 200 m kam ich heran. Hinter einer kapitalen Eiche fand ich Schutz. Plötzlich galoppierte, aus der Rudel kommend, ein Kalb schnurstracks auf mich zu. Kurz vor mir stoppte es auf, sah mich an, ging seitlich von mir ab und umrundete mich im kurzen Abstand um letztlich hinter den Bäumen Deckung zu finden. Das Kalb verharrte noch einige Augenblicke um dann im gestreckten Galopp zum Rudel zurück zu rennen.

Das Schwarzwild hatte an diesem Nachmittag scheinbar keine Lust. Kein Wunder, denn die Luft flirrte, das Thermometer zeigte 28°C im Schatten. Erst auf dem Rückweg zur vorabendlichen Stunde zeigten sich die Frischlinge auf einer Schneise. Verdeckt durch die hoch stehenden Blätter des Farns bemerkte ich die kleinen Schwarzkittel erst sehr spät. Sie mich aber auch und zogen von dannen. Das Equipment hatte ich schon in der Fototasche. Gedanklich liess ich die kleine Pirsch bereits Revue passieren. Plötzlich zeigten sich die Frischlinge erneut und brachten gleich die Mütter mit. So konnte ich im Schutz das Farns doch noch das Treiben des Schwarzwildes in der ausgetrockneten Suhle beobachten.

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