Naturbeobachtungen – Komet Neowise
21.07.2020
Der Komet „Neowise“ mit der exakten Bezeichnung C/2020F3 ist gegenwärtig omnipräsent in allen Medien. Dem konnte ich mich natürlich auch nicht verschließen und schmiedete deshalb einen Plan.
Sichtbar oder eher doch nicht sichtbar waren die alles entscheidenen Fragen für mich. Die Fotos im Netz | Neowise über dem Schweriner Schloss oder über dem Königsstein in der Sächsischen Schweiz | sahen vielversprechend aus. Aber kann man ihn wirklich sehen und dann so spektakulär fotografieren? Auf einen Versuch kam es an!
Zwei Nächte in der laufenden Kalenderwoche sollten relativ sternenklar werden. Die Beobachtungszeit für den Kometen am nordöstlichen Nachthimmel wurde zwischen 01.00 Uhr und 03.00 Uhr angegeben. Eine wahre Herausforderung so zwischen 2 Arbeitstagen.
Der Wecker rieß mich aus dem Schlaf. Mit Schlafsand in den Augen schaute ich aus der Haustür. Sterne waren zu sehen aber von dem leuchtenden Kometen sah ich zunächst nichts. Erst mit dem Fernglas konnte ich den leicht milchigen Schweif des Neowise ausmachen. Damit war eine Frage bereits beantwortet – mit dem blossem Auge war der Komet nicht zu erkennen.
400 mm Brennweite, offene Blende von 5.6, ISO 6.000 und eine Belichtungszeit von 1 Sek. waren erforderlich um das Objekt der Begierde auf die Speicherkarte zu bekommen. Länger konnte ich nicht belichten, den die Sterne zeigten über einer Belichtungszeit von mehr als 1 Sek. bereits Spuren.
Meine nächtliche Aktion, die sich am Folgetag wiederholte dauerte ungefähr 30 Minuten. Danach hatte mich mein Bett wieder .
Mit Photoshop habe ich die RAW`s leicht bearbeitet. Einen Zirkulationsfilter darüber gelegt, das Rauschen leicht entfernt und die Klarheit unwesentlich erhöht. Das Ergebnis ist im nachstehenden Foto zu sehen.
Meine Erwartungen waren größer, ich hatte tatsächlich bei diesem Hype um den Kometen mehr erhofft. Die Bedingungen waren gut. Lediglich das Umgebungslicht der Strassenlaterne störte etwas. Spektakulär sieht aber anders aus. Ob die richtige Location besser gewesen wäre? Ich glaube eher nicht!
Für mich bleibt das Fazit, dass die Ergebnisse im Netz doch eher eine Kombination aus Foto und Adobe sind.