Wildkamera – Seeadler am Luderplatz

Was war geschehen?

Seeadler am Luderplatz – „..ein Stück Damwild ist Opfer der Deutschen Bahn geworden.“ Diese knappe Nachricht bekam ich von einem bekannten Jäger, dessen Jagdrevier durch die Bahnlinie Hamburg-Berlin geteilt wird. Im Fachjargon spricht man in solchen Fällen von „Fallwild“. Die primäre Voraussetzung um einen Luderplatz anzulegen. Die Erlaubnis habe ich vom Jäger bekommen und so entstand ein neuer Plan.

Mein Vorhaben

Seeadler und andere Greifvögel sind in dieser Gegend keine Seltenheit. Bereits vor einigen Jahren habe ich versucht an einem Luderplatz den Seeadler zu beobachten. Damals mit viel Anfängerglück und nur wenigen Kenntnissen. Nun sollte es etwas besser werden und die Wildkamera nach Möglichkeit Seeadler am Luder dokumentieren.

Vorbereitungen | Anlegen des Luderplatzes

Der Platz wurde mir zugewiesen. Eine Waldlichtung in unmittelbarer Nähe zur Autobahn. Diese Lichtung schien groß genug zu sein und die Nähe zu einem Fischteich machte alles nur noch spannender. Das noch gut erhaltene Damtier war schnell platziert, ziemlich sichtbar auf der Lichtung und nicht weit entfernt von der Wildkamera. Anders als beim ersten Versuch fixierte ich das Wild mit Erdspiessen. Damals hat das Schwarzwild das Luder aus dem Sichtbereich der Kamera geschleppt. Dies sollte mir bei diesem Versuch nicht noch einmal passieren. Es war demnach angerichtet und ich harrte der Dinge die da kommen sollten.

Kontrolle und die Frage – Was passiert vor Ort?

Den Spot habe ich Mitte Dezember anlegen dürfen. Die Tage vergingen und ich blieb gespannt. Um die Weihnachtszeit gab es Schnee, dass Luder war mit einer weißen Hülle bedeckt. Nur die Erdspiesse waren zu sehen. Die ersten Tage passierte überhaupt nichts. Keine Krähen oder Raben auf. der Speicherkarte, völlig ruhig war es im Wald. Woran mag es gelegen haben? War es der Schnee, war das Luder nicht zu sehen oder waren es die beiden Eisenstangen, die die Greifvögel möglicherweise irritierten? Ich hatte keine Erklärung, gab aber nicht auf. Nach einigen Tagen stellten sich erste Erfolge ein. Bussarde hatten das Tier bemerkt und um das beste Stück gerangelt. Gut zu beobachten war wie das Luder verteidigt wurde. Mit den Flügeln schirmte ein Bussard die Beute ab und liess nicht zu, dass ein weiterer Greif sich am Fressen beteiligen konnte. Reichlich Fleisch, wenn auch teilweise gefroren, war ja vorhanden. Der Seeadler liess sich aber immer noch nicht blicken. Dafür aber die Schwarzkittel und mehrere Füchse. 14 Tage nach dem Auslegen des Luders war das Tier noch fast vollständig vorhanden.

Die Zeit verging und die Fragen blieben

Irgendwann lohnt sich alles Warten. Ende Januar gab ich den Luderplatz auf. Zum Schluß waren nur noch die Reste vom Fell übrig. Nichts weiter, keine Knochen, einfach nichts. Der Grund ist einfach beschrieben. Ein einzelner Seeadler bemerkte das Luder. zu beobachten war, wie zaghaft und vorsichtig er sich dem Fallwild näherte. Mit ausgebreiteten Schwingen zog er die Happen aus dem Luder. Ein weiteres Tier war leider nicht zu sehen. Möglicherweise doch etwas zu weit entfernt von den eigentlichen Revieren der Seeadler. Ich habe keine andere Erklärung. Die Bussarde waren ständig vor Ort. Das Schwarzwild nahm auch immer mehr zu. So ist es auch einfach zu erklären, warum der Luderplatz plötzlich leergefegt war. Es war an der Zeit die Erdspiesse zu ziehen und das finale Video zu erstellen.

Fazit

Mein Plan ist irgend wie aufgegangen. Nicht so richtig, denn ich hätte mir mehrere Seeadler am Luder gewünscht. Dazu ist aber der gewählte Standort sicher nicht der Optimale. Die Seeadler haben in der Nähe ihrer Reviere andere Möglichkeiten Nahrung zu finden. Möglicherweise lag es aber auch daran, dass die Lichtung regelmäßig bejagt wird. Die Greife könnten sich auch gestört gefühlt haben. Auch die Nähe zur Autobahn und der damit verbundene Lärm können Gründe gewesen sein. Auf einen weiteren Versuch kommt es an diese Fragen zu beantworten.

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