Rotfuchs | Vulpes vulpes

Manchmal braucht es Glück | Meine erste Begegnung mit den Fuchswelpen

Ein Tip eines mir bekannten Fotografenkollegen war der Auslöser für diese Unternehmung. Maik Z. hat bereits vor einiger Zeit davon gesprochen, dass er verdächtige Erdbewegungen gesehen hat. Der Verdacht, dass es ein Fuchsbau sein könnte, setzte sich in meinem Kopf fest. Hinzu kam, dass Maik über facebook postete, dass beim näheren Betrachten der Stelle ein kleiner Fuchskopf aus dem Eingang schaute, der aber bei seinem Ansitz vor einigen Tagen nicht wieder auftauchte. Der Grundstein war gelegt.

Ich wollte mein Glück versuchen und machte mich am späten Nachmittag des Pfingstsamstag auf den Weg zur besagten Stelle, die an einer kleinen Abbruchkante auf einer größeren Wiese lag. Deutlich zeichnete sich der helle Sand von der Umgebung ab. Hinzu kam, dass die Wiese frisch gemäht war, so dass das große Loch des Eingangs nicht verdeckt war. Zunächst aus einiger Entfernung checkte ich die Lage mit dem Fernglas, aber keine Regung am Bau oder in der näheren Umgebung. Neugierig, was sollte ich schon verlieren, ging ich zum Eingang und entdeckte sehr frische Kotspuren im mit Spuren übersäten Sand. Dank Handy und Google war die Identifikation relativ einfach – es war Fuchskot, Bingo!!!

Ich bin dann für ca. 2 Stunden abgehauen im Glauben, dass sofern die Füchse mich bemerkt haben sollten, sich die Lage wieder beruhigt. Den Wind beachtend habe ich mich noch beim gutem Fotolicht | f 5.6; 1/320 Sek.; ISO 400 | etwas seitlich vom Bau in des Tarnzelt verkrochen. Den Blick immer auf den hellen Sand vor dem Eingang gerichtet.

Das Warten begann! Nach ungefähr einer Stunde steckte der erste Fuchswelpe seinen Kopf hervor. Verdeckt von Blättern eines Gebüsches, ganz vorsichtig, den Blick immer auf mich gerichtet. Die Kamera arbeitete im Autofokus, was sich als Fehler heraus stellte. Der Kleine verschwand und ich kontrollierte die Aufnahmen, die Blätter des Busches waren scharf der kleine Kopf des Fuchses aber nicht. Ich hoffte auf eine zweite Chance.  

Die kam dann eine Stunde später. Das Fotolicht war fast grenzwertig als sich wieder hinter dem kleinen Busch vier kleine Ohren zeigten. Zwei lustige Augenpaare schauten mich an. Diesmal hatte ich die Kamera auf den manuellen Fokus eingestellt. Ich konnte scharf justieren und fotografieren. Die Beiden bleiben eine kleine Weile, ich hatte sogar die Zeit einen kleinen Videoclip zu drehen. Aber dann war es vorbei, die beiden Welpen und das Fotolicht verschwanden.

FAZIT – für den ersten Ansitz vor einem Fuchsbau hatte ich richtig Glück, ich bin eben doch ein Sonntagskind!


Es war klar, der Ehrgeiz hatte mich gepackt, es muss doch noch besser gehen und warum keinen zweiten Versuch starten. 

Am nächsten Abend, ich hatte mich mit Maik verabredet, versuchten wir unser Glück ein weiteres Mal. Es war sehr windig aber die Sonne schien nach einem verregneten Vormittag satt vom Himmelsblau. Wir stellten Maik`s Tarnzelt, es war groß genug für zwei Fotografen, diesmal so auf, dass wir in den Bau sehen konnten. Ein Jäger beobachtete unser Treiben und riet uns den Platz zu wechseln, denn der Wind war an der ausgesuchten Stelle nicht unser Freund und würde uns verraten. Wir bauten um, zogen auf die andere Seite, den Bau immer noch frontal und das Fotolicht von der Seite. Optimale Bedingungen für uns. Wir hatten die Hoffnung, dass der Wind noch nachlassen würde und setzen uns wartend ins Zelt. 

Nach einer guten Stunde erschien im dunklen Eingangsloch ein kleiner Kopf, rötlich mit weißen Ohren und listigen Augen. Er sah uns an, traute sich aber nicht weiter. Dieses Mal passte der Autofokus, immerhin, der Anfang war gemacht. Wir gaben uns High five und hofften auf mehr. Der feuerrote Sonnenball neigte sich immer weiter in Richtung Horizont, die goldene Stunde begann und ließ den Eingang des Fuchsbaus in einem goldenen Ton erstrahlen. Genau in diesem Moment zeigte sich der mutigere Fuchswelpe in voller Pose im Eingang. Es sah fast so aus als wollte er ins Freie treten und im Sand weiter posen. Genau das wäre unser Drehbuch gewesen aber Wildlife bleibt Wildlife. Der Fuchs machte, nachdem wir unsere Fotoserie im Kasten hatten, eine Kehrtwende und verkroch sich wieder im Bau. Irgendetwas schien ihn gestört zu haben. Wir machten auch die Kehre und packten zusammen.

FAZIT – das Glück hält weiter an! 

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