Beutelmeise | Remiz pendulinus | Fortsetzung

...mal nachgeschaut!

Ich wurde inspiriert durch aktuelle Fotos in den einschlägigen Wildlife Socialmediaplattformen. So kam mir die Idee einmal nachzuschauen, was aus dem Nest der Beutelmeise in der Birke an der Dütschower Brücke geworden ist.

 

Die Entstehung des Bauwerks habe ich ja bereits in einem  vorhergehenden Beitrag | www.kbathfotografie.de/beutelmeise-remiz-pendulinus |  beschrieben. Anfang Juni war es nun allerhöchste Zeit, denn die Jungvogelaufzucht sollte in vollem Gange sein. Für mich stellte sich die alles entscheidende Frage „Ist das Nest bewirtschaftet oder sind die Jungvögel schon ausgeflogen?“. Dazu muss man wissen, dass die männlichen Beutelmeisen die Nester bauen und der weibliche Teil hat dann die Aufgabe diesen Bau für gut zu befinden. Erst wenn dies von der Weiblichkeit abgenickt wurde , ja dann kann mit der Nachzucht gerechnet werden. 

Mit dieser Frage machte ich mich an einem Samstag auf den Weg zum Standort an der Dütschower Brücke. Das Nest hing noch in der Birke.  Allerdings nicht mehr so leicht zu entdecken, denn das Blattwerk drumherum diente als perfekte Tarnung. 

In Begleitung unzähliger Mücken verharrte ich eine geschlagene Stunde in meinem Versteck. Mit Mückenspray eingeschmiert und mit einer Kaputzenjacke geschützt waren  die 25 Grad wahrlich kein Vergnügen. In dieser Stunde sah ich nicht eine Meise, ja nicht einmal einen Laut konnte ich vernehmen. Ich musste zu dem Schluß kommen, daß das Nest nicht bewirtschaftet wurde oder aber es war bereits leer. Wie dem auch sei, ich hatte Pech und packte zusammen. 

Bei dem sich anschließenden Streifzug durch die Lewitz traf ich einen mir bekannten Wildlife Fotografen. Wir tauschten uns kurz aus. Mir war bekannt, daß  T. noch einige Tage zuvor die Beutelmeisen bei der Fütterung fotografieren konnte. Allerdings, so stellte sich schnell heraus, nicht an „meinem“ Nest.  T. verriet mir den „seinen“ Spot. Auch dieser unweit der Dütschower Brücke gelegen. Nur führte der Weg durch gesperrtes Gebiet, nämlich über das Gelände der bewirtschafteten Fischteiche. Zutritt streng verboten!! Was für ein Quatsch!

Verbote müssen manchmal gebrochen werden!! Das Tor war nicht verschlossen und der Weg war für mich somit frei. Nach ca. 500 m lag an einem kleinen Wäldchen der beschriebene Platz. Die Birken waren zahlreich, nur wo war das Nest? Im Gewirr der Vogelstimmen konnte ich deutlich die markanten, langgezogenen Ruflaute der Beutelmeise hören. Nach etwas Suchen entdeckte ich auch das Nest. Es hing wesentlich höher als ich dachte. Deckung fand ich unter einem überhängenden Busch, die Kamera konnte ich auf das Stativ stellen, die Sonne stand auf ca. 11.00 Uhr, nicht optimal aber ich brauchte die Röhre frontal, so dass ich keine andere Möglichkeit hatte. 

Das Warten begann. Nur leider wieder kein Erfolg, obgleich die Meisen noch vor Ort waren, was ich an den Lauten vernahm. Sie fütterten nur nicht. Es war wohl auch hier so, dass die Kinderstube in den Tagen zuvor leer gezogen wurde.

Da fiel mir ein Trick ein. Sicherlich in der Wildlifefotografie umstritten aber „Not macht bekanntermaßen erfinderisch“. Der Trick bestand im Abspielen des Ruflautes der Beutelmeise via iPhone. Dank mobilem Netz und einer Suchmaschine ist es heute kein Problem mehr.

Eine Meise spielte mit, setzte sich abwechselnd auf das Nest oder auf einen Ast. Es war Fototime mit Happyend. 

 

2 Kommentare

    1. Hallo Maik, du kannst dich sicherlich erinnern. Es war dein Tip im Zusammenhang mit dem Eisvogel. Komme gut durch den Regen. vg karsten

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